Nagel & Benz: Alles schaut nach Alaska

Shownotes

Obwohl neue Zahlen zur amerikanischen Wirtschaft anstehen, schaut die ganze Welt nach Alaska. Dort geht es um Krieg und Frieden – und damit für die Anlegerinnen und Anleger auch um die möglichen Auswirkungen auf die Börsen. Darüber sprechen heute unsere Wertpapierspezialisten Frank Nagel und Alexander Benz in der neuen Folge von „Verblüffend Private“.

Wichtige Hinweise zu Risiken von Anlageprodukten

Die hier angebotenen Informationen enthalten nur allgemeine Hinweise zu einzelnen Arten von Finanzinstrumenten. Sie stellen die Chancen und Risiken der Anlageprodukte nicht abschließend dar und sollen eine ausführliche und umfassende Aufklärung nicht ersetzen. Detaillierte Informationen über Anlagestrategien und einzelne Anlageprodukte, einschließlich damit verbundener Risiken, Ausführungsplätze sowie Kosten und Nebenkosten, stellen wir Ihnen vor Umsetzung einer Anlageentscheidung im Rahmen der Beratung zur Verfügung.

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Ralf Bröker: Mein Name ist Ralf Bröker und vor uns liegt eine neue Folge von unserem Verblüffend

Ralf Bröker: Private, dem Private Banking Podcast der Vereinten Volksbanken.

Ralf Bröker: Vor uns liegt aber auch ein spannendes Wochenende und vor mir sitzen zwei Kollegen. Hallo Frank Nagel.

Frank Nagel: Einen wunderschönen guten Tag.

Ralf Bröker: Und hallo Alexander Metz.

Alexander Benz: Einen schönen guten Tag Herr Bröker.

Ralf Bröker: Ja, vor uns liegt ein super spannendes Wochenende, zum Beispiel der Super Cup,

Ralf Bröker: der jetzt Franz Beckenbauer Cup heißt. Aber ich glaube, dass wir nicht darüber

Ralf Bröker: sprechen, sondern über was ganz anderes.

Ralf Bröker: Denn es trifft der selbsternannte Herrscher der westlichen Welt,

Ralf Bröker: den selbsternannten Herrscher der, ja, soll man sagen, europäisch-asiatischen Welt.

Frank Nagel: Wahrscheinlich hält er sich dafür. Also von daher ist das wahrscheinlich gar nicht abwegig.

Frank Nagel: Ja, aber Donald Trump und Wladimir Putin treffen sich in Alaska und wollen über

Frank Nagel: Frieden in Ukraine reden und da muss man eigentlich ganz dicke Gänsefüßchen dran machen,

Frank Nagel: weil ob da jetzt wirklich was rauskommt, weiß man es nicht.

Frank Nagel: Der Markt war am Anfang eher positiv gestimmt, als er hörte,

Frank Nagel: die beiden treffen sich.

Frank Nagel: Mittlerweile wird das eher wieder ausgepreist, weil man sich doch nicht mehr so viel davon erhofft.

Ralf Bröker: Trump hat ja sogar gesagt, er will jetzt keinen Frieden mehr haben,

Ralf Bröker: sondern Waffenstillstand, das ist das, was er haben möchte.

Frank Nagel: Ja, er rudert halt zurück, das stimmt, weil sein ursprüngliches Ziel war ja,

Frank Nagel: sofort Frieden innerhalb von 24 Stunden, alles erledigt und das klappt nicht.

Frank Nagel: Ich glaube, Wladimir Putin hat den jetzt schon öfter gezeigt,

Frank Nagel: dass Gespräche jetzt nicht immer so verlaufen, wie Trump das gerne hätte und

Frank Nagel: ob das Treffen jetzt wirklich zielführend ist,

Frank Nagel: ohne Europäer am Tisch, ohne Zelensky am Tisch, sei jetzt mal dahingestellt.

Ralf Bröker: Was ich ja spannend finde, ist, dass Trump es geschafft hat,

Ralf Bröker: diese große Aussage vor seiner Amtseinführung, seiner zweiten Amtseinführung,

Ralf Bröker: dass er da innerhalb von kürzester Zeit Frieden schafft,

Ralf Bröker: durch so viele Aktivitäten, Aussagen und Aggressionen, die er da so verteilt

Ralf Bröker: hat, wirklich vergessen zu machen.

Ralf Bröker: Das hat vielleicht gar nicht mehr der ein oder andere im Kopf,

Ralf Bröker: dass er gesagt hat, wie schnell er da Frieden schaffen wird.

Frank Nagel: Ich habe nicht dem, was er alles sagt, kann man auch mal vergessen,

Frank Nagel: was er am Anfang gesagt hat. Er kommt ja gefühlt alle zwei, drei Tage mit irgendwelchen

Frank Nagel: neuen Informationen raus oder Storys, die er so macht.

Frank Nagel: Von daher, das lenkt dann schon ab von dem, was am Anfang war,

Frank Nagel: was jetzt ist. Klar hält er immer noch daran fest, er möchte da was bewegen.

Frank Nagel: Bisher ohne Erfolg, muss man ganz klar sagen. Und auch seine Androhungen mit

Frank Nagel: den ganzen Sanktionen gegenüber Drittstaaten, die Öl kaufen von Russland etc.

Frank Nagel: Ja, mal gucken, wie weit das überhaupt geht. Wahrscheinlich wird Putin da jetzt

Frank Nagel: eher hinfahren, meine Meinung, um so ein bisschen zu besänftigen,

Frank Nagel: damit nicht diese dicken Sanktionen kommen, aber wirklich was erwarten können.

Frank Nagel: Stand jetzt, glaube ich, kann man nicht.

Ralf Bröker: Das, was in der Ukraine passiert, spielt das eine Rolle im Moment in Gesprächen

Ralf Bröker: mit unseren Kunden und Mitgliedern?

Alexander Benz: Für die Kunden, die bei Rüstungsgütern investiert sind, schon.

Alexander Benz: Da merkt man natürlich schon, dass das ein Stück weit auf der Stimmung gelastet

Alexander Benz: hat und die Euphorie über die Waffenruhe dementsprechend dort zu Kursrückgängen geführt hat.

Alexander Benz: Aber ich glaube, am langen Ende die Investitionspakete, die auch durch die Märzregierung

Alexander Benz: beschlossen sind, Die werden auch nach einer Waffenruhe, falls sie denn kommt,

Alexander Benz: weitertragen und dazu führen, dass diese Unternehmen trotzdem volle Auftragsbücher

Alexander Benz: haben und sich über einen guten Umsatzeingang erfreuen können.

Ralf Bröker: Ist ja eigentlich nichts, worüber wir uns eigentlich grundsätzlich freuen,

Ralf Bröker: dass Waffen notwendig sind.

Ralf Bröker: Was uns auch wenig gefreut hat, war ja die Vereinbarung von Trump mit der EU,

Ralf Bröker: dass die Waffen für horrende Milliardenbeträge in den USA zu kaufen sind.

Ralf Bröker: Hat das irgendwelche Folgen gehabt für die Kurse?

Alexander Benz: Da sind wir auch wieder im gleichen Thema letztlich unterwegs.

Alexander Benz: Also da bezieht man es dann ja auf die Waffenrüstungsgüterindustrie der USA,

Alexander Benz: wo dann Nachfrage perspektivisch nachziehen wird.

Alexander Benz: Und es war jetzt nicht das Riesenthema, was die Märkte in eine Richtung bewegt

Alexander Benz: hat, aber entsprechend ja für die Europäer natürlich ein Thema,

Alexander Benz: wo man jetzt teuer die Rüstungsgüter aus den USA beziehen wird und Donald Trump

Alexander Benz: sich mit dem Deal auch gut abfeiern lassen kann in den USA.

Ralf Bröker: Mhm. Was haben denn unsere Mitglieder und Kunden generell so ans Themen?

Ralf Bröker: Neben Trump und neben Putin. Gibt es da überhaupt noch irgendwas, was interessiert?

Frank Nagel: Nee, weil die Nachrichten sind ja eigentlich gefühlt nur voll damit.

Frank Nagel: Von daher bewegt das natürlich auch die Kunden und fragen, welche Auswirkungen

Frank Nagel: hat das, welche hat es nicht.

Frank Nagel: Und das war es schon. Also letztendlich, das sind ja auch die Themen,

Frank Nagel: die die Märkte bewegen. Und da kann so viel drumherum passieren,

Frank Nagel: wenn da jetzt am Freitag irgendwie eine Bombe platzt und alle gehen da zerstritten

Frank Nagel: raus, dann wird das den Markt beeinflussen.

Frank Nagel: Da ist alles andere egal. Da können so viele positive Wirtschaftsnachrichten,

Frank Nagel: Unternehmensnachrichten auf dem Tisch liegen, die werden trotzdem alle fallen.

Ralf Bröker: Vor allem ja, wäre unser Thema heute eigentlich eher so die aktuell anstehenden

Ralf Bröker: Zahlen aus den USA gewesen.

Ralf Bröker: Ich glaube Inflationszahlen etc. sowas kommt da auch im Moment.

Alexander Benz: Genau, heute Nachmittag wird es wieder neue Zahlen geben hinsichtlich der Inflationsdaten der USA.

Alexander Benz: Man rechnet letztlich aktuell mit einem leichten Anstieg der Inflationsrate

Alexander Benz: von 2,7 auf 2,8 Prozent auf Jahresbasis und bei der Kerninflationsrate von 2,9 auf 3 Prozent.

Alexander Benz: Und alles natürlich so ein bisschen im Spektrum auch der Datenqualität zu sehen,

Alexander Benz: weil gerade der letzte Arbeitsmarktbericht der US-Wirtschaft doch mit gehörigen

Alexander Benz: Abwärtsrevisionen versehen war, was die Zahlen betrifft und man dort die Zahlen

Alexander Benz: der Vormonate deutlich nach unten korrigiert hat.

Alexander Benz: Deshalb ist so ein bisschen das Damoklesschwert über den US-Inflationsdaten wie,

Alexander Benz: Wie plausibel sind sie letztlich? Wie viel Gewicht legt man rein?

Alexander Benz: Oder gibt es vielleicht doch große

Alexander Benz: Abweichungen, so wie das bei den US-Arbeitsmarktdaten auch der Fall war?

Ralf Bröker: Muss man wirklich damit rechnen, dass die Statistiker in staatlichen Lohnzusammenhängen

Ralf Bröker: wirklich sagen, wir packen die ganze Geschichte auch mal anders an,

Ralf Bröker: weil der Präsident wünscht sich positive Zahlen? Muss man damit wirklich rechnen?

Alexander Benz: Ich würde da nicht mit rechnen.

Ralf Bröker: Sie riskieren lieber Ihren Job und dass Sie Ihren Ruf riskieren?

Alexander Benz: Schwierig zu beantworten, weil man kann ja nicht in die Köpfe der Menschen einblicken,

Alexander Benz: aber ich glaube schon, dass jeder so neutral erstmal an seinen Job rangeht und

Alexander Benz: versucht einfach das darzustellen und zu vermitteln, wie die Wirtschaft und

Alexander Benz: die Inflation sich auch letztlich real entwickelt,

Alexander Benz: ohne dass man da an irgendwelchen Excel-Tabellen rumspielt und versucht die Daten zu beschönigen.

Ralf Bröker: Es zeigt sich ja auch, dass Trump häufig intensiven Druck aufbauen muss,

Ralf Bröker: um solche Bewegungen herzustellen.

Ralf Bröker: Siehe das, was er mit den Universitäten macht, wo ja die Wissenschaft maximal beeinträchtigt wird.

Ralf Bröker: Dadurch, dass er einfach Vorgaben

Ralf Bröker: macht, dann auf Gebiete, die mit Wissenschaft gar nichts zu tun haben.

Ralf Bröker: Und dann sind halt zum Beispiel Harvard und Co. massiv unter Druck und bewegen sich auch.

Alexander Benz: Natürlich, er versucht ja mit der Vorgabe der Zinssenkung die Defizite der USA

Alexander Benz: zu reduzieren und die Schuldenlast zu verringern.

Alexander Benz: Deshalb ist ihm natürlich auch daran gelegen, dass die Inflationsrate tendenziell

Alexander Benz: vielleicht runter geht und da entsprechend mehr positive Signale kommen könnten für Zinssenkung.

Alexander Benz: Momentan ist es zumindest so, dass bei der nächsten Sitzung der FED auch ein

Alexander Benz: Zinsschritt eingepreist wird in Höhe von 25 Basispunkten.

Alexander Benz: Aber vielleicht wünscht man sich auch mehr und würde dann einen größeren Zinsschritt bevorzugen.

Alexander Benz: Das weiß Donald Trump mit seinem nächsten Tweet wahrscheinlich am ehesten.

Ralf Bröker: Schauen wir mal, was auf Ex-Formel-Ninon-S Twitter dann auch wirklich da raushaut.

Ralf Bröker: Was wird denn passieren, wenn die Zahlen anders ausfallen als erwartet?

Alexander Benz: Das hängt so ein bisschen davon ab, in welcher Richtung das ausartet.

Alexander Benz: Also wenn die Inflationsdaten doch wieder erwarten, stärker steigen würden und

Alexander Benz: man dort noch eine stärkere Abweichung sieht,

Alexander Benz: dann ist eher damit zu rechnen, dass auf der Zinsseite die Zinssenkungsfantasie

Alexander Benz: ein Stück weit zurückgenommen wird.

Alexander Benz: Wir reden derzeit über roundabout 84, 85 Prozent Wahrscheinlichkeit für die

Alexander Benz: Sitzung am 17. September.

Alexander Benz: Und sollte es natürlich doch zu einer Abkühlung der Inflationsrate kommen,

Alexander Benz: dann kann es als sehr sicher gelten,

Alexander Benz: dass die Zinssenkung bei der nächsten Notenbank-Sitzung kommen sollte.

Ralf Bröker: Da würden die Kurken knallen im Weißen Haus, oder?

Alexander Benz: Vermutlich, ja.

Ralf Bröker: Entschuldigung, auf dem Golfplatz.

Ralf Bröker: Ja, also alle gucken auf Freitag, weil da trifft Trump auf Putin.

Ralf Bröker: Denn alle gucken danach darauf, was denn so die Welt so macht.

Ralf Bröker: Aber heute Nachmittag wird es unter Umständen auch spannend werden.

Ralf Bröker: Was sollen unsere Mitglieder und Kunden machen? Abgesehen davon,

Ralf Bröker: dass wir mit Ihnen darüber sprechen, was denn im Moment an Möglichkeiten existieren.

Ralf Bröker: Pulver trocken halten oder jetzt rein? Es lohnt sich.

Frank Nagel: Bewohl als auch. Letztendlich geht es ja immer darum, über welche Aktien reden wir.

Frank Nagel: Der Alex hat gerade schon Rüstungswerte angesprochen. Klar, da muss man natürlich

Frank Nagel: genauer hingucken, wenn man da unbedingt rein möchte oder drin ist,

Frank Nagel: was am Freitag passiert.

Frank Nagel: Aber es gibt natürlich auch Werte, wo man sagen kann, okay, egal was die da

Frank Nagel: jetzt machen, die werden trotzdem weitermachen, ihr Ding durchziehen.

Frank Nagel: Und von daher, bei Einzeltitel kann man weiterhin investieren und bei den einen

Frank Nagel: aufpassen, bei dem anderen aber rein und von daher Gespräch suchen und anlegen.

Ralf Bröker: Okay, dann würde ich sagen, schauen wir auf heute Nachmittag,

Ralf Bröker: schauen wir auf Freitag, drücken uns die Daumen, vielleicht kommt ja doch irgendwas

Ralf Bröker: raus, was uns irgendwie weiter vorwärts bringt, was den Frieden in der Welt sichern würde.

Ralf Bröker: Selten war der alte Modelspruch, ich wünsche mir Weltfrieden,

Ralf Bröker: so bedeutsam wie in diesen Tagen. Vielen Dank.

Frank Nagel: In dem Sinne, alles Gute.

Alexander Benz: Bis zum nächsten Mal.

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